Das Pferd in meinem langen Vorzimmer
Mein weißes Pferd hat mich abgeholt. Beim ersten Mal wollte ich nicht aufsteigen, denn ich war noch nicht bereit. Und es fehlte noch der letzte Funken.
Bis vor wenigen Tagen. Es stand wieder in meinem Vorzimmer. Zuerst hörte ich es nicht, nur diesen typischen Geruch, doch mit viel mehr Reinlichkeit, diesen hab ich wahrgenommen - und Licht gesehen. Und dann stand es vor mir, hellweiß mit tiefen Augen, so tief, dass sie mich nicht losließen und ich magnetisch ihnen näher kam. Darin erkannten sich meine alten Erinnerungen, freudige Augen, Tränen, meine Vergangenheit. Und plötzlich war mir dieses Pferd so urvertraut.
Ich legte mich sitzend auf seinen Rücken, ich war ja immer noch müde! Und umarmte es. Schritt für Schritt galoppierten wir davon. Manchmal hab ich auch noch zurückgesehen, diese helleisweißblauen leuchtenden Spuren die wir hinterließen, sahen aus der weiten Entfernung einzigartig aus. Und eigenartigerweise war mir klar, warum diese Spuren innerlich belichtet waren: es waren Wegweiser! Jeder, mich suchende, sollte mich finden und mir folgen dürfen! Denn das war es, was mich noch binden sollte, die Unsicherheit, geliebte Menschen zu verlassen! Doch nun, mit dem Wissen, dass stets eine Bande zwischen den Menschen meines Lebens und mir bestehen bleibt, konnte ich mit meinem Pferd die alte Welt viel einfacher verlassen.
Seltsamerweise bewegten wir uns nicht wirklich! Sondern die Welt um mich änderte sich nach und nach.
Aus meinem Teppichboden wurde ein Parkettboden, der Boden den ich mir immer schon gewünscht habe! Und dieses Knarren! Der Boden brach auf, Wurzeln stießen durch, große alte, feste Bäume wuchsen und sprengten meine Wohnung. Ich hatte keine Angst. Auch, weil dem Pferd zu Füßen ich viele Blumen sah - mit kindlichen, menschlichen Gesichtern. Sie lächelten, spielten, manche schliefen ganz verträumt! Alles war vertraut!
Das Wasser und die Luft die ich atme, sind eins geworden. Ich sah, wie Fische in fliegenden Wasserkugeln schwammen, und diese Kugeln sich verbunden, und wieder trennten. So haben sich diese Fische fortbewegt! Interessant!
Das Pferd legte sich, damit ich meine neue Welt selbst besteigen konnte. Ganz vorsichtig, ich wollte ja schließlich auf keine Blume treten, und machte ich mich daran, diese Welt zu erkunden.
Meine Füße waren total schwer geworden! Ich kann das nicht erklären! Ich zog meine Schuhe aus, aber es war immer noch so schwer! Also trennte ich mich von meinen Füßen! Ich brauchte sie nicht mehr! Denn ich konnte fliegen!! Und Fortbewegen war so leicht! Mit meinen Händen griff ich in die Wasserkugeln, um mich einfach voranzustoßen! Dabei musste ich aufpassen, weil ich das dann ganz euphorisch tat, dass meine Hände nicht zu tief in diese Kugeln kamen, und damit die darin schwimmenden Tierchen erschreckten! Weil ich aber schneller Fliegen wollte, aber meine Hände niemals jemanden etwas Böses tun sollten, auch nicht unbedacht erschrecken, entledigte ich mich ihnen. Ich brauche keine Hände mehr, weil alles in dieser Welt sich selbst gestaltet, so, wie ich es haben will! Und berühren muss ich diese Welt nicht mit meinen Händen, weil diese Welt aus meinem Herz geschaffen wurde. Ich bin diese Welt und spüre sie.
Das war dann aber doch eigenartig. Ich, ohne Füße, ohne Hände, ich , ein ich als Lichtwesen ohne Glieder - das gefiel mir nicht, und so wünschte ich mir meine alte Form zurück! Meine händelosen Arme hielte ich einfach verschränkt, und so störten sie mich nicht, so rudimentär wie sie nun geworden waren. Aber.. ich durfte sie nicht zu sehr an meine Brust drücken, da mein Herz ist in dieser Welt eigenartigerweise viel, viel größer geworden war. Ich spürte es viel kräftiger, aber auch ruhiger. Und plötzlich sah ich sie: die Frau meines Lebens! Das war das letzte, was ich mir in meiner Welt noch wünschte!
...
Ich sah Sie! Selbstverständlich war sie nicht nur "äußerlich" unbeschreiblich! Vor allem, weil sie splitternackt gewesen ist! Aber warum nackt? Klar! Damit ich ihr Herz sehen konnte, es war genau so groß wie meines! Sie fragte mich, zu aller erst: „Willst du mit mir tanzen?“ Mit Worten habe ich darauf nicht geantwortet... sondern mit dem Takt.
Dabei begannen die Wasserkugeln dumpf zu schwingen, es entstand Musik. Dabei begannen die Kinderblumen zu singen, lieb! Und ich bemerkte, dass ich ebenso, splitternackt gewesen bin! Das war ganz schön erotisch! Wir tanzten, kamen uns näher, und bald wusste ich nicht mehr, ob unsere Bewegungen mehr Sex oder mehr an Tanz hergaben. Es war alles eins! Wir waren eins!
Mein Herz und ihres. Mein Körper und ihrer. Und plötzlich entfielen aus unserem gemeinsamen Herzen tausend kleine, es waren Schmetterlinge! Es waren unsere Kinder!
Bis vor wenigen Tagen. Es stand wieder in meinem Vorzimmer. Zuerst hörte ich es nicht, nur diesen typischen Geruch, doch mit viel mehr Reinlichkeit, diesen hab ich wahrgenommen - und Licht gesehen. Und dann stand es vor mir, hellweiß mit tiefen Augen, so tief, dass sie mich nicht losließen und ich magnetisch ihnen näher kam. Darin erkannten sich meine alten Erinnerungen, freudige Augen, Tränen, meine Vergangenheit. Und plötzlich war mir dieses Pferd so urvertraut.
Ich legte mich sitzend auf seinen Rücken, ich war ja immer noch müde! Und umarmte es. Schritt für Schritt galoppierten wir davon. Manchmal hab ich auch noch zurückgesehen, diese helleisweißblauen leuchtenden Spuren die wir hinterließen, sahen aus der weiten Entfernung einzigartig aus. Und eigenartigerweise war mir klar, warum diese Spuren innerlich belichtet waren: es waren Wegweiser! Jeder, mich suchende, sollte mich finden und mir folgen dürfen! Denn das war es, was mich noch binden sollte, die Unsicherheit, geliebte Menschen zu verlassen! Doch nun, mit dem Wissen, dass stets eine Bande zwischen den Menschen meines Lebens und mir bestehen bleibt, konnte ich mit meinem Pferd die alte Welt viel einfacher verlassen.
Seltsamerweise bewegten wir uns nicht wirklich! Sondern die Welt um mich änderte sich nach und nach.
Aus meinem Teppichboden wurde ein Parkettboden, der Boden den ich mir immer schon gewünscht habe! Und dieses Knarren! Der Boden brach auf, Wurzeln stießen durch, große alte, feste Bäume wuchsen und sprengten meine Wohnung. Ich hatte keine Angst. Auch, weil dem Pferd zu Füßen ich viele Blumen sah - mit kindlichen, menschlichen Gesichtern. Sie lächelten, spielten, manche schliefen ganz verträumt! Alles war vertraut!
Das Wasser und die Luft die ich atme, sind eins geworden. Ich sah, wie Fische in fliegenden Wasserkugeln schwammen, und diese Kugeln sich verbunden, und wieder trennten. So haben sich diese Fische fortbewegt! Interessant!
Das Pferd legte sich, damit ich meine neue Welt selbst besteigen konnte. Ganz vorsichtig, ich wollte ja schließlich auf keine Blume treten, und machte ich mich daran, diese Welt zu erkunden.
Meine Füße waren total schwer geworden! Ich kann das nicht erklären! Ich zog meine Schuhe aus, aber es war immer noch so schwer! Also trennte ich mich von meinen Füßen! Ich brauchte sie nicht mehr! Denn ich konnte fliegen!! Und Fortbewegen war so leicht! Mit meinen Händen griff ich in die Wasserkugeln, um mich einfach voranzustoßen! Dabei musste ich aufpassen, weil ich das dann ganz euphorisch tat, dass meine Hände nicht zu tief in diese Kugeln kamen, und damit die darin schwimmenden Tierchen erschreckten! Weil ich aber schneller Fliegen wollte, aber meine Hände niemals jemanden etwas Böses tun sollten, auch nicht unbedacht erschrecken, entledigte ich mich ihnen. Ich brauche keine Hände mehr, weil alles in dieser Welt sich selbst gestaltet, so, wie ich es haben will! Und berühren muss ich diese Welt nicht mit meinen Händen, weil diese Welt aus meinem Herz geschaffen wurde. Ich bin diese Welt und spüre sie.
Das war dann aber doch eigenartig. Ich, ohne Füße, ohne Hände, ich , ein ich als Lichtwesen ohne Glieder - das gefiel mir nicht, und so wünschte ich mir meine alte Form zurück! Meine händelosen Arme hielte ich einfach verschränkt, und so störten sie mich nicht, so rudimentär wie sie nun geworden waren. Aber.. ich durfte sie nicht zu sehr an meine Brust drücken, da mein Herz ist in dieser Welt eigenartigerweise viel, viel größer geworden war. Ich spürte es viel kräftiger, aber auch ruhiger. Und plötzlich sah ich sie: die Frau meines Lebens! Das war das letzte, was ich mir in meiner Welt noch wünschte!
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Ich sah Sie! Selbstverständlich war sie nicht nur "äußerlich" unbeschreiblich! Vor allem, weil sie splitternackt gewesen ist! Aber warum nackt? Klar! Damit ich ihr Herz sehen konnte, es war genau so groß wie meines! Sie fragte mich, zu aller erst: „Willst du mit mir tanzen?“ Mit Worten habe ich darauf nicht geantwortet... sondern mit dem Takt.
Dabei begannen die Wasserkugeln dumpf zu schwingen, es entstand Musik. Dabei begannen die Kinderblumen zu singen, lieb! Und ich bemerkte, dass ich ebenso, splitternackt gewesen bin! Das war ganz schön erotisch! Wir tanzten, kamen uns näher, und bald wusste ich nicht mehr, ob unsere Bewegungen mehr Sex oder mehr an Tanz hergaben. Es war alles eins! Wir waren eins!
Mein Herz und ihres. Mein Körper und ihrer. Und plötzlich entfielen aus unserem gemeinsamen Herzen tausend kleine, es waren Schmetterlinge! Es waren unsere Kinder!
